Pustertaler Sprinzen oder Pustertaler Schecken
Der Namen "Pustertaler" stammt vom Ursprungsgebiet, in welchem auch die Bezeichnung "Schecken" und "Sprinzen" geläufig waren und sind. Der Begriff "Schecke" oder "Sprintze" leitet sich von der Zeichnung der Tiere ab. Die Grundfarbe der Pustertaler Rinder ist weiß, farbige Partien treten entweder als rot oder schwarz (mit vielen Abstufungen) beiderseits von Rumpf, Kopf, Hals und Gliedmaßen auf. Sind die farbigen Bereiche groß und zusammenhängend, spricht man von "Schecken", sind die Farbflecken jedoch klein und nehmen sich wie Farbspritzer auf weißem Grund aus, so spricht man von "Sprintzen" (Auszug aus www.vegh.at).
1873 wurden drei weibliche Pustertaler Rinder der Öffentlichkeit im Rahmen einer Weltausstellung in Wien präsentiert. Diese Tiere hatten noch keine Sprinzenzeichnung und erinnerten in ihrer Färbung sehr an Pinzgauer. Die zur Verfügung gestellte Bechreibung sprach ebenfalls von einer Verwandschaft zwischen beiden Rassen. Nach einer Abbildung einer Pustertaler Kuh um 1900 zu schließen, dürfte damals immer noch große Ähnlichkeit zu den Pinzgauern bestanden haben. Aber an Kopf, Oberhals sowie an den Extremitäten wurden schon „Pigmentspritzer“ abgebildet.
Aufgrund ihres hervorragenden Fleisches (das Fleisch kennzeichnet sich durch eine feine Marmorierung aus) und einer überlieferten Milchmenge von bis zu 3571 Litern wurde diese Rinderrasse zu einer der begehrtesten Rinderrassen in der K. K.-Monarchie. Dies führte auch beinahe zum Untergang der Rasse. Den den Pustertaler Bauer wurde beinahe das dreifache für eine Pustertalerin geboten, als für ein anderes Rind und es kam teilweise zu einem regelrechten „Ausverkauf“ der Pustertaler. Durch den Zerfall der Monarchie, den Weltkriegen und der Bevorzugung durch andere Rassen und der Einführung eines staatlichen Tierzuchtprogrammes, welches nur noch die Verwendung von Deckstieren erlaubte die im amtlich anerkannten Herdbuch eingetragen waren, welches es zu dieser Zeit noch nicht für Sprinzen gab, wurde der Untergang der Rasse zusätzlich beschleunigt. Nur durch die Bemühungen von einigen Bauern, die Stiere und Kühe weiterhin auf ihren Höfen hielten, konnte diese Rasse überhaupt weiter bestehen, bis 1985 ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen wurde. So gab es 1893 noch ca. 60 000 Pustertaler Rinder. 1986 wurde begonnen, die verbliebenen Tiere in einem Zuchtprogramm aufzunehmen und es konnten noch 70 Tiere in Südtirol registriert werden. Heute zählt diese Rasse zu den stark vom Aussterben bedrohten Rinderrassen Europas und hat einen Bestand von ca. 200 Tieren in Österreich, siehe OENGENE (www.oengene.at). Seit 1999 wird in Österreich ein eigenes Programm zur Erhaltung der Pustertaler Sprinzen durchgeführt.
Die Kühe erreichen bei 125-140 cm Widerristhöhe eine Körpermasse von 580-800 kg, die etwas größeren Stiere bringen es auf 750-1100 kg. Die leichten Abkalbungen der Muttertiere und die erstaunliche Frohwüchsigkeit prädestinieren diese Rasse für die Mutterkuhhaltung, wo sie wahrscheinlich die beste Nutzung erbringt. Angenehm ist auch ihr ruhiges, gutmütiges Wesen, welches den Umgang mit ihnen sehr erleichtert.
Auf Gross Vierleiten haben die Pustertaler Tiere:
- Linda (Kuh, 3jährig)
- Pascha (Stier, 2 jährig)
- Dora (8 Monate), geb. 22.11.2004, Geburtsgewicht 49 Kg
- Helene (11 Monate), geb. 02.08.2004, Geburtsgewicht 40 Kg
- Birgit (11 Monate), geb. 11.07.2004, Geburtsgewicht 42 Kg
Ein neues Zuhause gefunden.